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Die Sonderabfalldeponie Malsch liegt in einer ehemaligen Tongrube, zirka 20 km südlich von Heidelberg an B3. Sie war als Grubendeponie angelegt worden mit einer Tiefe von ca. 22 m und einer Aufhöhung von etwa 12 m einschließlich des später aufgebrachten Dichtungssystems.
In die Tongrube mit einer Verfüllfläche von ca. 5,3 ha wurden in den Jahren 1972 bis 1984 etwa 700.000 t entsprechend 570.000 m3 Sonderabfälle eingelagert. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um industrielle Abfälle wie Salzschlacken, Krätzen, Metallhydroxide und Abfälle mit chlororganischen Inhaltsstoffen und kontaminierte Böden. Neben offenen Schüttgütern wurden auch Stoffe in Fässern angeliefert und in Form eines Fasslagers eingebaut.
Bereits während der Verfüllung traten starke Geruchs- und Staubemissionen, Deponiebrände und Wasserverunreinigungen auf. Dies führte zur vorübergehenden Schließung der Deponie in den Jahren 1974 bis 1976. In dieser Zeit wurden erste Sicherungsmaßnahmen (Einrichtung von Drainagen und eines Tondammes an der Westböschung) vorgenommen. Danach wurde die weitere Verfüllung der Deponie unter neuer Betriebsführung und strengeren Auflagen erlaubt. Nachdem im Jahre 1983 sickerwasserähnliche Belastungen im Grundwasser westlich der Deponie gemessen wurden, erfolgte die endgültige Schließung der Deponie im Jahre 1984.
1937 | bis | 1969 | Tonabbau |
1971 | Beginn der Nutzung als Hausmüll- und Sonderabfalldeponie (private Betreiber) | ||
1972 | Gründung der "Bürgerinitiative Sondermülldeponie" | ||
1974 | Schließung der Deponie aufgrund massiver Geruchsbelästigungen, verursacht durch chemische Reaktionen von Magnesiumkrätzen | ||
1974 | bis | 1976 | Baumaßnahmen (Seitenabdichtungen, Drainagen, Sickerwasserfassung) |
1975 | SBW Fellbach wird Mitgesellschafter; Gründung der SMB | ||
1976 | bis | 1984 | 2. Ablagerungsphase |
1978 | Erhöhte Chloridwerte im Grundwasser | ||
1983 | Sickerwasserähnliche Belastungen im Grundwasser des westlichen Umgebungsbereichs | ||
1983 | bis | 1985 | Untersuchungsphase mit Bau einer Test-Dichtwand und Ergänzung des Grundwassermessstellennetzes |
1984 | Schließung der Deponie und Sickerwasserbehandlung | ||
1987 | bis | 1990 | Weiterführende Erkundung der geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse, Vorschlag für "Erste Sicherungsmaßnahmen", Planung und Bau einer Anlage zur Sickerwasser-Vorbehandlung. |
1990 | Planung der "Ersten Sicherungsmaßnahmen" |